Donnerstag, 18. November 2010

Wie schlau muss man sein, um bei der Deutschen Bahn zu arbeiten? Oder: Wie wenig Hirn reicht aus?

Jens Höhner
(...)

Köln, den 18. November 2010

DB Vertrieb GmbH
Fahrpreis-Nacherhebung

76518 Baden-Baden


Betrifft: Ihr Schreiben vom 17. November / Aktenzeichen D.10.3940365.01.8-25


Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für das oben genannten Schreiben, nach dessen Erhalt ich jetzt wirklich nur noch Bahnhof verstehe. Wieso soll ich jetzt noch 35,90 Euro nachzahlen? Davon war nie die Rede – im Gegenteil: Ihr ohnehin ungeschulter und offensichtlich unkundiger Kontrolleur sagte, dass ich bei Nachweis eines gültigen Jobtickets Geld zurückbekäme und dass ich die übliche Strafe nicht zahlen müsse, da ich das Ticket ja nur vergessen hatte. Inzwischen habe ich, wie von dem Mann beschrieben, den Nachweis erbracht, dass ich wirklich ein gültiges Jobticket besitze und es an jenem Tag tatsächlich nur vergessen hatte. Da ich bei dem Nachweis im Kölner Hauptbahnhof plötzlich eine Bearbeitungsgebühr von sieben Euro zahlen musste und rein gar nichts erstattet bekam (wie angekündigt), habe ich bereits ein Beschwerdeschreiben an Ihre Konzernzentrale in Berlin gesendet, das ich Ihnen beifüge. Aber auch die Mitarbeiterin (Frau W. Wagner) im Reisezentrum sagte, dass nun alles erledigt sei und nichts mehr nachkäme. Sollte dennoch ein Schreiben kommen, wie nun geschehen, sollte ich folgende Quittungsnummer angeben: FN-Nr. 4010182911217.

Ich gehe also davon aus, dass die ganze Angelegenheit hiermit für mich erledigt ist. Gern hätte ich das sofort geklärt, doch ich schon Schaden genug habe, sehe ich es einfach nicht ein, eine solche Abzock-Hotline anzurufen, bei der die Minute 14 Cent kostet. Sollte noch etwas sein, bitte kontaktieren Sie mich per E-Mail oder telefonisch.

Danke. Mit freundlichen, aber genervten Grüßen,
Jens Höhner

Dienstag, 16. November 2010

Manchmal muss man einfach meckern

Jens Höhner
(...)
Köln, den 15. November 2010

Deutsche Bahn AG
Beschwerdestelle
Postdamer Platz 2

10785 Berlin


Betrifft: Beschwerde über Fahrkartenkontrolleur


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Schreiben möchte ich Sie über einen Vorfall in Kenntnis setzen, der mich am ersten freien Wochenende seit etlichen Wochen ziemlich viele Nerven und vor allem kostbare Freizeit gekostet hat. Und das nur, weil einer Ihrer Mitarbeiter offenbar keine Ahnung von Ihren Geschäfts- und Tarifbedingungen hat. Es geschah am Mittwoch, 10. Novemer, im Zug der S-Bahn-Linie 12 von Köln nach Hennef beziehungsweise Au/Sieg. Ich stieg um 9.56 Uhr an der Haltestelle „Trimbornstraße“ in Köln zu – nicht wissend, dass mein Job-Ticket zu Hause lag. Ich hatte von meiner Freundin ein neues Portemonnaie geschenkt bekommen, das ich mit in den Urlaub mitnehmen wollte. Und da es erst mal nicht zu voll sein sollte, habe ich nur den Inhalt mitgenommen, der mir in Norwegen von Nutzen sein würde. Das Job-Ticket gehörte eben nicht dazu – kurzum: Ich bin schwarz gefahren, daran gibt es nichts zu rütteln, wenn auch aus Versehen.
„Alles halb so wild“, erklärte mir dann aber Ihr Kontrolleur, der mich natürlich sofort erwischte – so ist das eben, wenn man mal etwas tut, das man sonst nicht tut. Es geht schief.
Die freundliche, joviale, ja beinahe kumpelhafte Art Ihres Mitarbeiters machte mir indes Mut. Und als er dann darauf auch noch erkläre, ich müsse nur mein Job-Ticket in „irgendeinem Reise-Zentrum der Bahn“ vorlegen, dann würde mir „umgehend der Fahrschein erstattet“, den ich jetzt beim nachlösen müsste. Und ein Bußgeld müsse ich natürlich auch nicht zahlen. Er schien mir also angesehen zu haben, dass ich echt kein professioneller Schwarzfahrer bin. Das ich nur einen 20-Euro-Schein, ein paar Münzen und ein Zehn-Cent-Stück dabeihatte hatte, und er nicht wechseln konnte, musste ich statt der geforderten 4,30 Euro für die Fahrt sogar nur 4,10 Euro bezahlen – eben mit jenen verblieben Münzen. Ich war echt begeistert und freut mich darüber, so viel Entgegenkommen von der Deutschen Bahn zu erleben.
Aber weit gefehlt. Wenn Sie sich im Fußball auskennen, dann wissen Sie, dass mit Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag der Erzfeind des 1. FC Köln in unserer schönen Domstadt angetreten ist. Und dann wissen Sie auch, dass man an solchen Tagen besser einen Bogen um die Innenstadt und insbesondere um den überfüllten Hauptbahnhof machen sollte. Also fuhr ich nach Köln-Deutz, um dort im Reise-Zentrum Buße zu tun. Daraus wurde nichts: Der Mitarbeiter erklärte mir sofort, dass ich ein neues elektronisches Job-Ticket besäße, dass nur wenige Maschinen lesen könnten. Ein solches Gerät habe er indes nicht, dass gäbe es nur im Hauptbahnhof. Also rasch und leicht verärgert dorthin gefahren – Nummer ziehen, 30 Minuten zumnehmend genevt aufs Bing-Bong und die Nummer warten, dran kommen.
Dort dasselbe: Ihre freundliche Mitarbeiterin – laut Namensschild Frau W., die ich an dieser Stelle für Ihre sehr angenehme Art loben möchte – erklärte mir, dass auch ihr das entsprechende Lesegerät fehle. Aber um mir weitere Unanehmlichkeiten zu ersparen, würde Sie das jetzt einfach mal auf dem kurzen Dienstweg regeln. Entsprechene Maschinen gebe es derzeit nur (!!!) am Hansaring in Köln. Toll, dachte ich, und war überaus verwundert, dass sie von mir dann aber sieben Euro forderte, anstatt mir die 4,10 Euro zurückzuzahlen, die Ihr Schwarzfahrerjäger kassiert hatte. Da bin ich dann doch etwas sauer geworden, aber Frau W. blieb ruhig und schilderte, was Sache ist: Es sei längst kein Einzelfall, dass ungelernte Kontrolleure dem Kunden im Zug jenes erzählten, was auch ich zu hören bekommen hatte – „damit der Kunde im Zug ruhig bleibt“. Das komme ständig vor, dafür müssten sie und die Kollegen im Reise-Zentrum dann später alles ausbaden, „was die im Zug ja nicht interessiert“. Also habe ich Zähne knirschend die sieben Euro bezahlt und keinen einzigen versprochen Cent zurückerhalten.
Deswegen schreibe ich Ihnen: Da Ihr Mitarbeiter im Zug im Namen der Deutschen Bahn gesprochen hat, bitte ich Ihr Unternehmen jetzt, mir die sieben Euro und eben auch das Fahrgeld von 4,10 Euro umgehend auf mein Konto (...) zu überweisen. Ich denke, angesichts der Unanehmlichkeiten, die mir dieser „Fachmann“ bereitet hat, und angesichts der Erwartungen, die er bei mir geweckt hat, ist das nur fair. (...) Die Unkenntnis von seiner Arbeit (elektronisches Ticket) und Ihren Tarifbestimmungen tun ein Übriges.
Ich bin gespannt, wie Sie sich zu diesen Erlebnissen äußern. Ich füge Ihnen eine Kopie der Quittung über die sieben Euro, die ich von Frau W. erhalten habe, sowie eine Kopie des Fahrscheins, die ich von jenem Kontrolleur, bei. Gespannt auf Ihren Brief und die Überweisung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,

Jens Höhner

Mittwoch, 10. November 2010

Heute Morgen, 7.30 Uhr bei ATU

Von Jens Höhner

Für einen Moment weht er verführerisch hinaus, jener markante Duft von Reifengummi und Autofußmatten. Dann aber sind die Türen wieder zu, genug gelüftet. Und wir Kunden dürfen uns weiter draußen tummeln. 7.30 Uhr ist es, für einen Journalisten also noch viel zu früh. Ein eiliger Kaffee zuvor ist einfach nicht genug. Ich kann nur mühsam die Augen offen halten. Wer jedoch seine Reifen wechseln lassen will, der muss früh sein in diesen Tagen, verdammt früh. Doch kaum parke ich das geliebte Auto vor der Reifenwechselstation, da schlendert einer jener Kontrahenten fröhlich pfeifend um die Ecke und baut sich gleich vor der Eingangstüre auf. Und man muss kein Adlerauge sein, um zu wissen: Dieser Mensch hätte eigentlich auch erst am Nachmittag kommen können.

Wieder bin ich also nur die Nummer 3 in der Warteschlange, als sich pünktlich um 8 Uhr die Türen für den Geschäftstag öffnen. Denn kaum arbeitet man Autoteilehandel, da quetscht sich auch schon ein weiterer Kunde mit weißem Haupt irgendwie vorbei, überholt rechts und schert knapp vor der Bedientheke wieder ein. Pech gehabt. Vor dem inneren Augen ziehen prompt Bilder von Wackeldackeln, kunstfellbespannten Lenkrädern, Lederhandschuhen mit Löchern darin und Häkelhütchen, die Klopapierrollen kaschieren, vorbei, während man auf Bedienung wartet.

Endlich ist es so weit, endlich ist auch der nervöse, weil berufstätige Mensch mit nahendem Dienstbeginn dran. Einmal Reifen wechseln bitte, wenn möglich möchte ich darauf warten. „Geht nicht, erst abends fertig“, sagt der Autoteilehandelmitarbeiter und winkt ab. „Wir haben kluge Kunden“, setzt er hinzu. „Die liefern ihren Wagen immer schon am Abend vorher ab. Also keine Chance für Sie.“ Ich bin schachmatt, beschließe demnächst mein Auto ebenfalls am Vortrag vorbeizufahren und im Schlafsack darin zu campieren, um wirklich mal auf der sicheren Seite zu sein. Einmal möchte auch ich die „Pool Position“ am Tresen ergattern! Und ich weiß auch, wo ich jene cleveren Kunden treffen kann: gleich nach meinem Feierabend an der Kasse im Supermarkt!

Dienstag, 28. September 2010

Volker Weininger

Moin, moin und juuuten Tach auch!

Bitte macht Euch keine Sorgen - mir geht es gut. Zurzeit wird nur ganzb eifrig an meiner Homepage gearbeitet, damit die schick aussieht, wenn Ihr endlich "Mission Currywurst" lesen könnt. Bis dahin gibt es da aber ein schönes neues Bild von mir.

Apropos neu. Volker Weininger, der Euch am 5. Dezember, in "Sasch's Bar", Köln, meine Geschichten erzählen wird, ist jetzt im "WDR-Fun(k)haus" gewesen. Für eine kurze Zeit könnt Ihr Euch den Auftritt noch im Internet ansehen. Und zwar hier:

http://www.einslive.de/medien/html/1live/2010/09/26/funkhaus-volker-weininger.xml;jsessionid=D9927DD22DE1B52D0726803D1C2F6859.einslive3

Klickt mal rein ... Aber nicht tot lachen, ich würde Euch gern bei einer der drei Lesungen sehen, wenn es heißt: "Erik Elch op jöck"!

Liebe Grüße,
Euer Erik

Samstag, 18. September 2010

"Mission Currywurst" - oder "Erik Elch op Jöck"

Hallo zusammen!

Dass das neue Buch "Mission Currywurst" heißt, habt Ihr bestimmt schon gehört! Leider gibt es noch immer keinen festen Erscheinungstermin für die Geschichten, aber Ihr könnt damit rechnen, dass es die "Mission Currywurst" ab Ende Oktober im Buchhandel gibt. Und nicht nur das! Es gibt ein paar Termine, bei denen Ihr den Geschichten lauschen könnten. Das heißt wie immer: "Erik Elch op Jöck"!

Und hier sind sie:

Sonntag, 14. November 2010, 17 Uhr:
Daniel Werner liest in der „Divinebar“ von Stefan Péntek (Neusser Straße 58, Köln) aus Jens Höhners zweitem Buch „Erik Elch - Mission Currywurst“, den Nachfolge-Geschichten von „Erik Elch – Rentiere sind doof“: Der kleine Zweibeinelch Erik hat völlig überstürzt Köln verlassen und ist nach Calgary geflogen, denn er will seinen Freund Kaspar suchen. Zwar ist Kanada ist im Umgang mit Elchen sehr viel fortschrittlicher als Deutschland, aber trotzdem scheint es, als würde der kleine Elch in Schwierigkeiten stecken.

Daniel Werner, Jahrgang 1957, ist klassisch ausgebildeter Theaterschauspieler und Bühnenautor. Seit 1991 arbeitet er zudem als Sprecher für Funk, Fernsehen und Rezitation. Seit 2006 spricht der Krefelder die würzigen Kommentare in der täglichen Kochsoap „Das perfekte Dinner“ (Vox). Mit seinem Projekt „Wolfram Wire“ ist er in der alternativen Musikszene aktiv.

Alter: ab sieben Jahre
Mehr dazu im Internet: www.erik-elch.de, www.periplaneta.com, www.divinebar.de


Freitag, 26. November 2010, 19 Uhr:
Rita Dörper-Link liest im Redaktionsfoyer des „Rhein-Sieg-Anzeiger“ (Mark 16-19 Siegburg), aus Jens Höhners zweitem Buch „Erik Elch - Mission Currywurst“, den Nachfolge-Geschichten von „Erik Elch – Rentiere sind doof“: Der kleine Zweibeinelch Erik hat völlig überstürzt Köln verlassen und ist nach Calgary geflogen, denn er will seinen Freund Kaspar suchen. Zwar ist Kanada ist im Umgang mit Elchen sehr viel fortschrittlicher als Deutschland, aber trotzdem scheint es, als würde der kleine Elch in Schwierigkeiten stecken.

Bei der Lesungen sind die Originalzeichnungen von Dagmar Gosejacob für „Rentiere sind doof“ und „Mission Currywurst ausgestellt. Die Zeichnungen sind auch nach der Lesung dort zu sehen – und zwar werktags zwischen 11 und 17 Uhr. Sowohl die Lesung als auch die Ausstellung sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Rita Dörper-Link, Jahrgang 1951, arbeitet ehramtlich für die Kinder- und Jugendstiftung in Hennef als Vorleserin. Als waschechte Kölnerin gibt sie den Elch-Geschichten den entsprechenden Lokalkolorit.

Alter: ab sieben Jahre
Mehr dazu im Internet: www.erik-elch.de, www.periplaneta.com, www.rhein-sieg-anzeiger.de


Sonntag, 5. Dezember 2010, 17 Uhr
Volker Weininger liest in „Sasch’s Bar“ von Sascha Sayock (Taunusstraße/Wetzlarer Straße 2, Köln) bei Kerzenschein, Glühwein und Gebäck aus Jens Höhners zweitem Buch „Erik Elch - Mission Currywurst“, den Nachfolge-Geschichten von „Erik Elch – Rentiere sind doof“: Der kleine Zweibeinelch Erik hat völlig überstürzt Köln verlassen und ist nach Calgary geflogen, denn er will seinen Freund Kaspar suchen. Zwar ist Kanada ist im Umgang mit Elchen sehr viel fortschrittlicher als Deutschland, aber trotzdem scheint es, als würde der kleine Elch in Schwierigkeiten stecken.

Volker Weininger, Jahrgang 1971, ist Kabarettist und spielt derzeit mit großem Erfolg sein Programm „Bestatten, Weininger“, in dem er gleich vier Personen verkörpert. Die Lesung in der kleinen Kölner Kultbar ist das Debüt des Bonners als Vorleser. Zudem wird eine Vernissage mit Elch-Zeichnungen von Dagmar Gosejacob eröffnet.

Alter: ab sieben Jahre
Mehr dazu im Internet: www.erik-elch.de, www.gosejacob.com, www.periplaneta.com, www.saschs-bar.de, http://www.volker-weininger.de/

So, ich hoffe, dass ich möglichst viele von Euch wiedersehe oder kennen lerne!

Bitte macht Euch keine Sorgen, wenn bald meine Internetseiten für eine Weile offline sind. Sie werden für die "Mission Currywurst" umgestaltet ...

Liebe Grüße,
Euer Jens

Freitag, 13. August 2010

Ein anderes Lied auf Vater Rhein

Von Jens Höhner

„Regionale 2010“, „Masterplan Tourismus Siebengebirge“, „Rheinische Sommerfrische“ – wohlklingende Namen für ehrgeizige Projekte, die unsere Region auf Vordermann bringen und Gäste aus nah und fern zu Ausflügen einladen sollen. Große Hoffnungen hängen daran, vor allem die Stadt Königswinter möchte endlich wieder ernstgenommen werden als Ferienziel und Urlaubsort. Oder wie es Hubert Kofferath, der Technische Beigeordnete der Rheinstadt, mal im Gespräch mit dem „Rhein-Sieg-Anzeiger“ ausgedrückt hat: „Wir wollen weg vom Strohhut- und Kegeltouren-Tourismus.“ So stellt dann auch der „Masterplan“, die üppige Studie der Kreisverwaltung fest, dass der Drachenfels gern als der höchste Berg Hollands verunglimpft werde. Weg mit solchem Schmuddelimage, her mit wunderschönen Kulissen, hier Natur, dort aufgehübschtes Stadtflair.

Doch dann das. Viele Jahre hat man nichts mehr gehört von der Band namens The Hooters, die uns in vergangenen Jahrzehnten so schöne Popperlen geschenkt hat wie „Johnny B.“, „All you Zombies“ oder „Private Emotion“. Ausgerechnet von dem 1980 im amerikanischen Philadelphia gegründeten Quintett drängt jetzt ein Song in die Charts, den man freundlich als Trinklied bezeichnen könnte. Um sich bei der treuen Fangemeinde aus Deutschland zu bedanken, so heißt es, habe man eben dieses Stück auf Deutsch eingesungen: „Eine gute Flasche Wein/ Du bist nicht bei mir/ Aber ich bin nicht allein/ Hier mit nem großen Bier“ texten die Hooters da, um dann in der letzten Zeile des Refrains auf Englisch umzuschwenken, damit dann auch wirklich international und noch in der letzten Kneipe auf diesem Erdball mitgegrölt werden kann. Da hört man prompt den bayerischen Bierseidel und das eher zarte Kölschglas auf den britischen Pint-Humpen klirren.

Jene Zeile beschreibt, um es erneut höflich zu umschreiben, die Verschmutzung eines unserer regionalen Wahrzeichen, des Rheins nämlich. Es geht ums kleine Geschäft, um die Folgen des großzügigen Bierkonsums: „Pissing in the Rhine“ nämlich singen die Hooters um Frontmann Eric Bazilian in der flotten Nummer, die dann auch so heißt und auf der eben veröffentlichten EP „Five by Five“ ist. Die gibt es für zehn Dollar auf der Internetseite der Gruppe zu kaufen.

Na, denn mal „Prost!“, möchte man denken und sich am Uferrand strullende Touristenscharen dann lieber nicht vorstellen. Da bleibt die vage Hoffnung, dass vielleicht doch nicht alles den Bach – pardon: den Fluss – runtergeht und sich mancher Tourist aus der Ferne somit sich ein paar deutsche Brocken eineignet. Darauf könnte man wenigstens im Sinne der Völkerverständigung anstoßen – in sicherem Abstand vom Rhein, versteht sich.

http://www.hootersmusic.com

Donnerstag, 24. Juni 2010

Vuvuzelas und Bratwürste

Von Jens Höhner

Der Sound dieser Fußball-Weltmeisterschaft ist, na klar, das dumpfe Tröööt-tröööt der Vuvuzela. Schaltet man den Fernseher ein, dann sie sind sofort da, diese ewigen Hornissenschwärme. Eine WM ist nun mal laut, bunt und ein bisschen verrückt. Wir haben Afrika liebgewonnen – und fragen uns insgeheim, wie lange man derart pusten kann, ohne dabei rücklings und dunkelblau angelaufen aus den Schlappen zu kippen. Und was die Jubelchöre angeht, die gerade dem Fernsehschauer auf dem Kuschelsofa angeblich so sehr fehlen: Da muss man doch bloß mal eben das Radio anschalten, schließlich wird dort in der Werbung so ziemlich alles manisch bejubelt, dem Fußballfieber sei Dank. Ein Kleinwagen zum Supergünstigpreis! Hurra! Koteletts in der Grillmeisterpackung! La Ola! Ein Fernsehseher mit Nullprozentfinanzierung! Autokorso, huuup-huuup! Und wenn man kein Elfmeterschießen will, dann eben ein schrecklich klebriges Kaubonbon, jippiejajeeeh. Na, wenn das nicht hilft gegen den Entzug. Aber es ist doch eigentlich recht schön, dass es auch mal ohne ein „Schiri, wir wissen, wo Dein Auto steht“ geht. Der Vuvzela hat der gemeine deutsche Fußballfan nun mal nichts entgegenzusetzen. 1:0 für Afrika.

Obwohl, wenn man mal scharf hinhört: Da gäbe es doch jemanden, den wir nominieren könnten für den Ländervergleich im Non-Stop-Tönen – als Botschafter des guten Tons aus Deutscheland gewissermaßen. Guido aus Soest! Und wenn der dann noch die Familie Weber aus Mainz und den Tim aus Rostock mitbringt, dann ist die Kiste sowieso entschieden. Wie? Sie kennen weder Guido aus Soest noch die Familie Weber? Oder gar den kleinen Tim, der so herrlich schräg singen darf, dass die Stimmung beginnt, wenn er Bratfritze (oder so) grillt? Kann nicht sein!

Kaum hat die Grillsaison begonnen, krakeelen jene Herrschaften prompt aus dem Radiolautsprecher und nöhlen uns ins Ohr, dass sie nur eine ganz bestimmte Wurst auf den Rost hauen – frisch gegrillt, knusprig kross, da will jeder gleich ran, Sie wissen schon. Kaum zu glauben, dass man sich diesen Akustikterror sogar als Klingelton kaufen kann.

Ich würde jenen Herrschaften gern mal begegnen ... Leise, ganz leise würde ich mich von hinten anschleichen, ganz nah heran, ganz dicht, und dann ganz – aber ganz supertief! – in eine Vuvuzela röhren. Kennt jemand einen afrikanischen Internet-Online-Vuvuzela-Versandhandel?

In diesem Sinne: Tröööt-tröööt!

Donnerstag, 3. Juni 2010

Erik Elch


Ja, ich weiß, ich wollte die Entstehung des zweiten Buches hier dokumentieren. Hat irgendwie nicht geklappt. Jetzt ist es fertig ...

Überhaupt - wo ist eigentlich die Zeit geblieben? Meine sechswöchige Sabbarth-Zeit geht ihrem Ende entgegen, eine Woche und ein paar Tage habe ich noch. Kanada ist schon Vergangenheit - da ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen (ein Lieblingsbild anbei, drei Alben findet Ihr in meinem Facebook-Profil). Es war unbeschreiblich schön! Und ab dem 15. Mai habe ich in etwa 16 Tagen das Buch zu Ende gebracht. Ich weiß nicht wie. Es lief einfach ...

Derzeit habe ich die "Alles ist Mist"-Krise, die aber, so höre ich, normal ist ... Zwei Leute, Anke und Dagmar (http://www.gosejacob.com/), haben das Buch schon gelesen. In dieser Woche ist es an meine Korrekturleserin Julia Hohenadel (www.xing.com/profile/Julia_Hohenadel) gegangen. Auch mein Vater und mein Bruder Tim (http://www.timbookto.de/) dürfen jetzt lesen, zudem Renate und Lutz ... Ich bin so gespannt, wie die ersten Reaktionen sind. Ist Julia fertig, schicke ich das Ding nach Berlin und das Lektorat kann kommen ...

An dieser Stelle möchte ich Margo Plag ("Hexe") danken, die als Einzige, eine Idee für eine Geschichte eingereicht hat, die aber leider auf Grund von Ähnlichkeiten zu bereits existierenden Episoden und ihrer "Nicht-Geeignetheit" für das kommende Buch diesmal keine Verwendung finden kann. Tut mir Leid! Aber wer weiß, vielleicht kommt ja noch ein drittes Buch.

Eine Idee habe ich noch im Kopf für das neue Buch. Vielleicht kann ich meinen Verlag (http://www.periplaneta.com/) zu so etwas wie einer "Limited Edition" überreden, bei der diese Extra-Geschichte dann in irgendeiner Foem zu haben ist. Denn diese hat einen völlig anderen Erzähler.

So, damit Schluss für heute!

O2, die zweite

Ach ja, O2. Ich wollte das ja noch fortsetzen ... (siehe Eintrag vom 8. April 2010). Kurz nach meinem unerquicklichen Besuch im O2-Shop blitzt eine Sims auf mein Handy. Ich möchte bitte -kostenlos! - in Schulnoten den gebotenen Service dort bewerten. Sekunden später geht schon eine "6" über den Äther, war ja nach der Des-Beratung irgendwie auch angebracht.

Tage später. Handy klingelt. O2 ist dran, wegen der Schulnote und warum ich die gegeben habe. Ich lege los, erkläre, dass ich mich bei Unterschrift eines neuen Vertrages arg verschlechtern würde, indem ich zum Beispiel das SMS-Paket für fünf Euro im Monat verliere, dafür aber dann wieder pro (!) SMS künftig 19 Cent zahlen müsste. Gegenwehr vom anderen Ende der Leitung kommt nicht. Ich höre ein bestätigendes Lachen.

Dann aber mein Paradestück: Ich erzähle vom "Kosten-Airbag", der ab einer Rechnungssumme von 60 Euro weitere Kosten abfedert. 60 Euro?! Meine monatliche Handyrechnung liegt derzeit zwischen 20 und 30 Euro. Ich müsste meine Ausgaben also mehr verdoppeln, damit ich irgendwann ein bisschen sparen kann. Hirnverbrannt, oder? Die wirklich superfreundliche Service-Dame am anderen Ende der O2-Leitung lacht lauthals. Und das erst recht, als ich erzähle, dass der O2-Mann im Shop mit großzügiger Geste 100 Frei-SMS verspricht, die nur er mir (wohl in seiner unendlichen Großzügigkeit) geben könne. Hurra! Einmal 19 Euro gespart, das ist ein echter Airbag!

Die Service-Kraft lacht weiter und sagt dann: "Lieber Herr Höhner, dazu kann ich nichts anderes sagen, als dass Sie alles richtig gemacht haben! Ich würde auch den bestehenden Vertrag behalten." O2 legt sich also selbst aufs Kreuz ...

Ich habe den alten Super-Günstig-Vertrag behalten und mir ein schickes neues Handy zu einem tollen Preis geschossen ...

Jetzt freue ich mich auf die nächte Vertragsverlängerung. Wahrscheinlich telefoniere ich noch 2071 mit dem jetzigen Vertrag, wenn sich O2 nichts Dolles einfallen lässt.

Sonntag, 11. April 2010

O2, die zweite

Hm, also gut. Der SIM-Karten-Wechsel war in fünf Minuten erledigt, ich habe nicht warten müssen im Shop, Handy funktioniert tadellos. So weit, so gut. Aber da wäre ich ja noch die Vertragsverlängerung. Zwei Tarife gebe es für mich zur Auswahl, als Belohung jeweils 100 Frei-SMS auf beide. Frei-SMS? Im jetzigen Tarif zahle ich fünf Euro und habe zumindest im O2-Netz grenzenlos simsen gratis. Und da hängt der Hammer: Ich zahle drauf, wenn ich im Laden unterschreibe. Aber da gebe es ja den tollen "Kosten-Airbag" wirbt der O2-Fachverkäufer. Klingt gut. Aber: Der springt erst bei einer monatlichen Rechnung von 60 Euro an. Im Moment zahle ich im Monat nicht mal 30 Euro. Das heißt, meine Kosten müssten um 100 Prozent steigen, damit ich Vergünstigungen bekomme. Wie schräg ist das denn?

Dass ich aber meine alte, supergünstigen Konditionen behalten kann, wenn ich im Internet verlängere, und noch dazu ein Guthaben von 150 Euro bekomme, verschweigt der junge Mann. Ich rufe ihn an und frage, wie blöd ich bin, wenn ich bei ihm unterschreibe. Hilfloses Stammeln ist seine Antwort. Im Internet sei halt mehr möglich als im Shop. Aber beides ist doch O2, oder nicht? Das wird dann gar nicht mehr beantwortet.

Ich habe also per Mausklick verlängert, behalte meine Konditionen und auch erst mal mein Handy, denn ein neues Gerät bekäme ich ohnehin nicht so weiteres.

Ein Handy werde ich mir irgendwann so kaufen. Und da haben erste Recherchen bereits gezeigt, dass die Preise des Wunschgerätes um 200 (!!!) Euro variieren.

Mein Fazit: Man wird verarscht, wenn man daneben steht. Und vergleichen lohnt sich. Also, Holzaugen seid wachsam.

Bis dann ...

Donnerstag, 8. April 2010

Spinnen die denn alle?

Mein Handy ist platt, rien ne va plus. "SIM-Kartenregistrierung fehlgeschlagen" flimmert's aufm Display. Also ins Internet, die O2-Hotlinie von der Homepage suchen, natürlich mit 01805 vorneweg, also 14 Cent pro Minute. Erst den Schaden haben, dann auch noch dafür löhnen dürfen, wie immer. Compuerstimmenbegrüßung, ein bisschen Musik und der Hinweis, dass das folgende Gespräch zur Qualitätsverbesserung (!!!) aufgezeichnet werde.

Dann endlich Menschliches am anderen Ende, Problem kurz geschildert, fachkundige Antwort: "Ihre SIM-Karte ist hin." Ach!? Was tun? "Neue schicken lassen, dauert fünf Tage." Ich brauche das Handy zum Geldverdienen, unter anderem. Was tun? "Morgen in einen O2-Shop gehen, SIM-Karte austauschen lassen." Kostet das? "Nein, aber Sie müssen danach diese Rufnummer anrufen und die Karte freischalten lassen." Also wieder 01805, wieder 14 Cent die Minute. Ich will mich verabschieden.

"Nutzen Sie das Handy, um damit ins Internet zu gehen", interveniert der Kundenbetreuer. Ja. "Dann darf ich Sie jetzt darüber informieren, dass wir eine neue Flatrate ...". Nein, er darf nicht informieren. Mir dann auch noch für 14 Cent pro Minute eine Frikadelle ans Ohr plaudern und auf meine Kosten Werbung machen, ist nicht. Ich lege auf. Nach sechs Minuten, also 84 Cent. Und meine Quintessenz: Meine SIM-Karte ist hin, morgen muss ich in den O2-Shop. Darauf freue ich mich schon, denn bestimmt werde ich wieder lange darauf warten müssen bedient zu werden. Aber das kostet ja nichts, nur meine Zeit.

Bin ich eigentlich der einzige Menschen auf diesem Erdball, der sich über diese Service-Scheiße aufregt? Ging ja schon heute morgen los. Seit 1991 habe ich ein Konto bei der Deutschen Bank, da könnte man ja meinen, man wäre der Bank etwas Wertschätzung wert. Von wegen. Zum zweiten Mal sind mir 55 Cent Briefporto (!!!) berechnet worden, weil eine Online-Überweisung gescheitert ist. Wenn online eine Überweisung scheitert, sieht man das sofort. Man ist ja online. Die Deutsche Bank schreibt trotzdem einen Brief, den sie sich auch noch bezahlen lässt. Wusste gar nicht, dass die Deutsche Bank inzwischen so arm ist. Warum ich die Überweisung nicht tätigen konnte, ist mir ohnehin ein Rätsel. Das Konto ist mehr als gedeckt. In der vergangenen Woche hatte ich das Theater schon mal, da wurden mir die 55 Cent nach einer kleinen Mail meinerseits aber "aus Gründen der Kulanz" erstattet. Ich könnte natürlich da anrufen - kostet auch nur 9,9 Cent die Minute, ist eine 01818-Nummer. Das sind schon mal 4,1 Cent weniger als bei O2. Also werde ich noch mal mailen, das ist es mir wert. Vielleicht kann ich wenigstens einen Service-Mitarbeiter stressen.

Wer sagt, dass das Leben nach der Euro-Umstellung nicht teurer geworden ist, der lügt. Mich persönlich kotzt es da umso mehr an, dass ich für solchen "Service" auch noch zahlen muss mit meinem sauer verdienten Geld. Wer den Schaden hat, zahlt drauf ...

So, jetzt habe ich meinem Ärger mal Luft gemacht. Warum geht es eigentlich nur mir allein so?

Gute Nacht,
Jens

Mittwoch, 31. März 2010

Spät ist es ...

... und hundemüde bin ich auch. Aber eben habe ich noch eine Geschichte geschrieben. Eine von denen, die nicht ganz so viel Spaß machen beim Schreiben, die aber einfach notwendig sind, weil sie Lücken schließen und andere Geschichten erst logisch machen. Immerhin musste ich herzhaft lachen, weil sich doch der eine oder andere Witz ergeben hat. Insgesamt bin ich mit diesem Kapitel sehr zufrieden. Weil es wichtig ist. Weil es ganz vorn stehen wird. Weil es die große Veränderung einläutet. Ich bin so gespannt auf den Tag, wenn das zweite Buch erscheint. Und auf das erste Feedback.

Soll ich den geplanten Titel verraten?

Nein, ich warte lieber noch. Und sage gute Nacht, für heute.

Donnerstag, 25. März 2010

Eure Ideen

Hallo zusammen,

heute war wieder ein superproduktiver Tag, und ich bin traurig, dass morgen (äh, heute) Nachmittag das intensive Schreiben erst mal vorbei ist ... Aber ein gutes Stück Arbeit ist geschafft, und ich denke, dass ich zufrieden sein kann.

Da sich bei dem Entstehen des ersten Buches immer wieder Wünsche nach speziellen Geschichten aufgetan haben und die Ideen bisweilen richtig gut waren (bis auf die mit der Schule, Papa), habe ich eine Art Wettbewerb gestartet auf http://www.erik-elch.de (Rubrik: "Neues"), in dem ich Lesern die Chance gebe, etwas zum neuen Buch beizutragen. Schreibt mir also, wenn Ihr eine Idee habt, was so ein kleiner Elch erleben könnte ...

Total erschöpft, aber glücklich, sinke ich jetzt gleich ins Bett ... An den Ostertagen werden Anke und ich sicher das erste Mal auf das neue Buch anstoßen. Und sicher nicht das letzte Mal.

Gute Nacht und bis bald,
Euer Jens

Mittwoch, 24. März 2010

Letzter Tag in der Fantasiewelt

So, es geht weiter. Bin ziemlich müde, weil ich dann doch viel später ins Bett gekommen bin, als ich eigentlich wollte. Dabei hatte ich nur noch mal die Geschichten des Nachmittags lesen wollen. Doch aus dem Lesen wurde dann doch ein Bearbeiten ... Tja, das habe ich nun davon *gähn* Gleich gibt es erst mal ein Mittagessen gegen 12 Uhr und dann tauche ich wieder ab. Heute ist der letzte Tag, an dem ich uneingeschränkt elchen kann, denn morgen geht es zurück nach Köln zu Steuererklärung, Reifenwechsel, Wohnungsputz und Korrespondenz erledigen. Dass Urlaube immer so schnell vorbei sind.Heute gilt es eine große Party zu organisieren und zwei Erzählstränge zusammenzuführen. Im Kopf ist das schon passiert, jetzt will es aufgeschrieben werden. In diesem Sinne ... Bis später.

Dienstag, 23. März 2010

Erneut ein ereignisreicher Tag in Calgary, äh Urmitz!

Ich glaube, soeben ist eine der schönsten Geschichten für das neue Buch entstanden. Im Kopf hatte ich sie schon lange, aber als es eben ums Niederschreiben ging, hat sich vieles verändert. Ich bin irgendwie noch nicht wieder im Jetzt, sondern noch ganz weggetreten und nicht in dieser Wirklichkeit wieder angekommen. Aber mit jeder geschriebenen Zeile wächst auch die Unsicherheit. Wie das alles wohl ankommen wird? Ich jedenfalls bin gerade noch ganz berührt ... und gerührt. Eine wirklich schöne Geschichte, denke ich. Ich bin mit dem Output des Tages mehr als zufrieden ...

Montag, 22. März 2010

Feierabend

Puh, was für eine ergiebige Schreibsession heute! Vier neue Geschichten ... Aber jetzt kann ich nicht mehr, habe Kopfweh ... Aber das hat sooo gut getan, Gedanken Geschichten werden zu lassen! Morgen geht es weiter ...

Neulich in Kanada

... was für ein produktiver Tag. Ich sitze für heute an der zweiten Geschichte. Und große Dinge geschehen im "Come in"-Café ...

Es ist so weit

Kurz vorm Schlafengehen. Große Vorfreude auf den nächsten Tag. Endlich frei. Eine Woche Urlaub habe ich schon hinter mir, gearbeitet habe ich leider trotzdem. Danke an einen Koch aus Hamburg, unter anderen. Jetzt aber ist es so weit, der Kopf ist frei und längst voller Bilder, in denen kleine Elche, große Football-Hühnen und freundlich lächelnde Serviererinnen Abenteuer erleben, die uns der Alltag auftischt. Und das kann so schön sein. Ich freue mich so sehr darauf, endlich weiterschreiben zu können und Geschichten einen Weg zu geben ... Morgen gehört meine Zeit endlich wieder Erik Elch. Wir sind verabredet, Kumpel.

Bis gleich.
Gute Nacht!

Freitag, 12. März 2010

Guck' mal, Bier kann das auch

Von Jens Höhner

Mein „Unwort des Jahres“ – ach, was sag' ich: des Jahrtausends! – habe ich längst gefunden. Dabei ist es nicht mal ein richtiges Wort, sondern eher eine Art von Silbenrülpser, der irgendwie über den großen Teich geweht ist. Natürlich ist er Englisch, irgendwie, dieser kleine Sprachschnipsel, der Kleines meint und Großes bezeichnet. Schließlich vollbringen „Apps“ – sprich: „Äbbs“ – heute wahre Wunderwerke. Gemeint sind „Applications“, so genannte Anwendungsprogramme für das Handy, das damit weit über seine eigentlichen Funktionen hinauswächst. Man erinnere sich: Früher hat man damit telefoniert.

Heute aber zieht’s mir die Schuhe aus, wenn ich mit ansehen muss, dass das Handy anderen Leute die Schuhe anzieht. Ein „App“ nämlich wählt das Schuhwerk passend aus für jede Lebenssituation. Natürlich könnte das auch sein Gutes haben: Muss ich demnächst nicht mehr die gefährliche Frage beantworten: „Schatz, die roten oder doch die schwarzen Stöckel?“. Dass man auch spannende Spiele auf dem Handybildschirm spielen kann, sehe ich auch noch ein. Aber dass das Gerät plötzlich brummt wie ein stoppelkillender Rasierapparat und sich Freund Henning am Kneipentresen damit auch noch durchs Gesicht fährt, ist für meinen Verstand eine echte Herausforderung, zumal Henning dann auch noch sagt: „Guck' mal, Bier kann das auch!“. Und tatsächlich: Sogleich meint das Handy, es sei ein Bierglas und schäumt dann auch virtuell mit entsprechendem Geräusch. Ich dagegen leere mein reales Kölsch und frage mich, wie viel ich noch trinken muss, damit ich das Bier-App lustig finde.

Schlimm ist, dass mich die Apps auch noch beim gemütlichen Fernsehabend verfolgen, denn ständig flimmern Spots für neue Erfindungen dieser Art über die Mattscheibe (mit einer kann man sogar Gitarre spielen!). Dagegen aber habe ich ausgerechnet an der Fernbedienung das richtige App gefunden. Da steht „Off“ drauf.

Samstag, 13. Februar 2010

Tage wie dieser

Es gibt Tage, da muss ich einfach schreiben. Heute ist so einer. In Köln tobt der Karneval, aber wir machen auf gemütlich. Der Tisch im "Blauen König" ist für 19 Uhr reserviert, hier gibt es aber erst mal Sekt. Und bis wir losziehen, tauche ich wieder ab in die Welt kleiner Elche und großer Footballstars. Das zweite Buch wächst ... Und jetzt geht es weiter ... Schließlich gilt es, ein schönes Diner zu finden. Ich bin dann mal weg!

Liebe Grüße,
Jens

Mittwoch, 10. Februar 2010

Total unjeck - Etwas zum Karneval


Von Jens Höhner

Es ist wieder so weit. Wieder und wieder muss ich mir jene Frage gefallen lassen. Mal klingt sie bloß verwundert, mal neugierig, bisweilen aber auch bohrend und sogar empört: „Was, Du magst kein Karneval?“. Zur Erinnerung: Wir sind im toleranten Rheinland – aber sagen Sie mal, dass sie dem Karneval nicht unbedingt gewogen sind. Oder in meinem Fall: Dass Sie am liebsten Reißaus nehmen würden.

Denn diesem Bekenntnis folgen sofort Charakterstudien. Ah, ein Muffelkopp, denkt der eine. Oh, was für eine lahme Luftpumpe der andere. Kopfschütteln, Ausgrenzung, Isolation. Einsamkeit. Harte Zeiten für einen unjecken Narren. Und das noch dazu von einem der Höhner heißt und der damit einfach lustig sein muss! Unerhört! Ein dreifaches Tätä auf den Oberlangweiler, den Schunkelwogenbremser!

Zugegeben, früher war das anders. Da war ich Musketier, Clown und Robin Hood. Die Kostüme kamen nicht von der Stange: Monate lang hatte meine Großtante – ich nannte sie „Ti“ – daran genäht, bis tief in die Nacht surrte ihre Maschine. Einmal, nur einmal, kam die Kluft aus dem Laden: Da war ich Cowboy und hatte zwei Pistolen, damit ich den Sohn vom Oberstaatsanwalt mit Platzpatronenschüssen durch die Nachbarschaft scheuchen konnte. Der hatte Angst davor. Das war lustig.

Heute zucke ich zusammen, wenn's knallt und denke prompt an eine Flucht nach Kiel (da habe ich mal gelebt – 99 Prozent karnevalsfreie Zone) oder von mir aus auch an eine einsame Insel. Eine ähnlich gesinnte Kollegin rät gar, als Schweinegrippe-Virus zu gehen, da komme einem niemand zu nahe. Als Alternative schlägt sie Wirtschaftskrise vor, da gehe jede Fröhlichkeit garantiert den Bach runter.

Gute Idee, eigentlich. Denn immun gegen den Frohsinn bleibe ich meist – zumindest bis einer fragt: „Kurz auf'n Kölsch?“. Oft genug ist es dann nämlich schon passiert, dass ich plötzlich doch mittendrin stecke im jecken Trubel, ein Höhner-Lied auf den Lippen und Konfetti im Haar. Und erstaunt gefragt werde: „Was, Du magst kein Karneval?“

Dienstag, 9. Februar 2010

Brief an einen Fernsehsender

Guten Abend,

jaja, ich wollte regelmäßiger bloggen ... Aber irgendwie fehlt die Zeit. Das hole ich heute etwas nach. Ich bin keiner, der gern Beschwerdebriefe schreibt. Aber wenn, dann lasse ich meinem Unmut gern seinen Lauf, so wie in dem Brief, den ich hier mal poste. Da ich niemanden beleidigen will und datenschutztechnisch vorsichtig bin, habe ich gewisse Stellen gekürzt.

Jens Höhner
(...)
Köln, den 9. Februar 2010

(...)
Redaktion (...)
(...)

Betrifft: „Goodbye, Deutschland“


Sehr geehrte Damen und Herren,

bis vor zwei Minuten liefen auf meinem Fernseher „Goodbye, Deutschland“ und Ihr Sender. Jetzt aber ist die Glotze finster – und das wird künftig immer so sein, zumindest am Dienstagabend. Denn von meiner früheren Lieblingssendung habe ich endgültig genug. Früher habe ich dieses Format sehr gern gesehen, weil dort Menschen wie du und ich, mit denen man sich identifizieren konnte und die ähnliche Sorgen und Nöte hatten wie man selbst, nach Lösungen suchten, um im Ausland ein besseres Leben für sich und die Familie zu entdecken. Klappte dies, konnte man sich mit den Menschen freuen. Klappte es nicht, konnte man sie bedauern. Aber immer konnte man ihnen mit Respekt und Anerkennung für ihren Mut für eine derart große Veränderung zusehen.

Und heute? Ständig muss man da diese „Edelprolls“ aus Köln (...) ertragen – eben noch mit einer Sauforgie für einen Möchte-Gern-Adligen in Kitzbühel. Neulich schon hat es mir die Zornesröte ins Gesicht getrieben, als Herr (...) in Ihre Kameras sagen durfte, dass er pro Tag 2000 Euro ausgibt. (...) In harten Zeiten wie diesen kommt so eine Aussage wirklich nicht besonders gut. Damit kein Missverständnis aufkommt: Neidisch bin ich nicht. Ich arbeite hart für mein Geld und gebe es ebenso gern aus wie Herr (...). Ihm sei sein Reichtum gegönnt, doch in einem Sendeformat wie „Goodbye, Deutschland“ haben er und seine Gattin nichts zu suchen. Dafür gibt es sicher auch bei (...) andere Seicht-Soaps mit B- und C-Promis (die mich freilich nicht interessieren).

Von Ihrem durchaus journalistischen Anspruch, den Sie zu Beginn dieser Reihe hatten, haben Sie sich ohnehin längst verabschiedet, scheint mir. Denn plötzlich gingen reiche Menschen auch bei „Goodbye, Deutschland“ auf Traumhaussuche am Meer ... Will sagen: Die Sendungen werden immer wieder mit Archivmaterial aus anderen Formaten aufgeblasen. Und umgekehrt. So wie sich (...) jetzt auch noch im Format „Mein Auslandstagebuch“ produzieren darf. Offenbar regiert bei (...) der Rotstift und man setzt auf Billigproduktion sowie Mehrfachverwertung. Das ist traurig. Und ich als intelligenter und durchaus anspruchsvoller Zuschauer fühle mich veräppelt. Freilich passt auch Frau (...) – sofern die Beiträge mit ihr überhaupt real und nicht rein fiktiv um der Story willen sind – nur bedingt ins Format, da sie Model werden will und keine Möglichkeit sucht, um etwa ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

In der Tat ist dies mein erster Brief an eine Zuschauerredaktion – es hat gut getan, meinem Ärger Luft zu machen. Und zu wissen, dass es für einen Dienstagabend genügend Alternativen zu Ihrem Programm gibt, zum Beispiel in gedruckter Form, ist bei solchem Bildschirm-Müll eine mehr als tröstliche Aussicht. (...)

Es grüßt freundlich, wenn auch genervt

Jens Höhner

Samstag, 2. Januar 2010

Der kleine Elch und die Kritiken

Hallo zusammen,

ich mal ein bisschen gewühlt und die mir bekannten Kritiken und Rezensionen - allerdings nicht die Kundenkritiken bei diversen Internetshops - zusammengetragen. Hier sind sie:

„In Jens Höhners Buch „Erik Elch – Rentiere sind doof“ berichtet der Ich-Erzähler in 30 kurzen Kapiteln aus einem turbulenten WG-Leben mit dem sprechenden Zweibein-Elch und spricht auch ernste Themen wie Fremdenfeindlichkeit an. Dagmar Gosejacobs witzige Illustrationen dokumentieren die turbulenten Erlebnisse des neugierigen kleinen Kerls, der gerade mal 54,8 Zentimeter misst (ohne Geweih!), Currywurst und norwegischen Rock liebt und auch für jeden Spaß zu haben ist.“
Kölnische Rundschau, 19. Dezember 2009

„Jens HöhnersErik Elch. Rentiere sind doof!“ ist ein außergewöhnliches, amüsantes und unterhaltsames Buch, dessen Titelheld, der kleine Zweibeinelch Erik, sich gar nicht so sehr von den Menschen unterscheidet (...). „Erik Elch“ ist Unterhaltung pur, für jeden, der mal etwas anderes lesen möchte als Liebesschnulzen, große Dramen oder pure Action.“
Susann Fleischer, Literaturmarkt, www.literaturmarkt.info, Dezember 2009

„Spätestens, wenn er von einem Kaufhaus zu Unrecht entlassen wird, offenbart das Buch von Höhner seinen sehr genauen Blick auf die Art, wie Menschen mit Menschen umgehen. Und der Zweibeinelch wird auch nicht besser behandelt. Weil aber „Erik Elch“ bei all dem seine lockere Erzählebene behält, taugt das Buch nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder.“
Johannes Schmitz, Rhein-Sieg-Anzeiger, 5. Dezember 2009

„Das Buch eignet sich am Besten zum Vorlesen, aber auch als Roman ist es ganz spannend. Wenn man innerlich jung geblieben ist und auch mal gerne seiner Fantasie etwas Futter geben möchte, sollte man sich auf Erik Elch einlassen und ein paar amüsante Abenteuer erleben. Besonders die Zeichnungen sind ein Highlight dieses Buches.“
Franziska Hörold, Leserwelt, www.leserwelt.de, Dezember 2009

„Dieses kleine aber feine Buch mit zahlreichen Illustrationen hat mir einige sehr schöne und amüsante Lesestunden verschafft (...). Wirklich ein empfehlenswertes Buch für Kinder, aber auch für Erwachsene die sich jung fühlen und sich ihre Fantasie bewahrt haben!“
Lovely Books, www.lovelybooks.de, November 2009

„Aber [Erik] ist ein wirklich cleverer kleiner Kerl, der eigentlich immer auf die Füße fällt und mit jedem gut auskommt (solange man ihn eben nicht für ein Rentier hält).“
Detlef Hedderich, Literatur-Blog „sfbasar.de“,
30. Oktober 2009

„Rentiere sind doof heißt [Jens] Höhners Erstling, und es liest sich genau so sympathisch, wie der Titel vermuten lässt. Eher unvermutet und wie nebenbei entwickelt die Geschichte von einem kleinen Zweibeinelch, der zunächst in Kiel strandet und dann bei dem in Köln wohnenden Erzähler einzieht, gehörigen Tiefgang.“
Johannes Schmitz, Kieler Nachrichten, 10. Oktober 2009

So weit, so gut. Ich bin superzufrieden.
Liebe Grüße,
Jens

Freitag, 1. Januar 2010

Das neue Jahr ist da!

Hallo zusammen,

zunächst mal: Frohes Neues! Nach einem rauschenden Fest hänge doch etwas in den Seilen ... Aber es hat sich gelohnt, zumal der Neujahrstag mit einer ziemlich tollen Nachricht begonnen hat: Der Berliner Verlag Periplaneta, Pate des kleinen Elchs, hat seine Jahrescharts veröffentlicht. Mein Erstling "Rentiere sind doof" ist auf Platz 4 gelandet, was mich superstolz und glücklich macht. Mehr dazu auf http://www.periplaneta.com/.

Denn: Diese Charts wurden aus dem Zeitraum 1. Dezember 2008 bis 1. Dezember 2009 errechnet. Mein Elch war also gerade mal zwei Monate auf dem Markt, um sich da zu behaupten. Zudem: Die beiden Bücher auf den Spitzenplätzen sind beide älter als ein Jahr.
Platz 3 vor mir, "Kiss Lounge", ist das Buchdebüt von Lex Wohnhaas, dem Sänger der Industrialband "Megaherz". Der hat natürlich einen großen Fanklub hinter sich.

Stolz macht mich, dass die Geschichten offenbar auch viele Menschen jenseits meines Freundes- und Verwandtenkreises erreicht haben. Aber gerade auf diesen erlaubten "inner circle" geht sicherlich dieser Erfolg zurück. Denn ohne die Mund-zu-Mund-Propaganda wäre sicherlich sehr viel weniger passiert. Also ein dickes Dankeschön an Euch alle - fürs Werbetrommel rühren, Poster aufhängen, Flyer verteilen, weitersagen, Rezensionen schreiben ...

Schöner kann ein Jahr nicht beginnen, denke ich. Ich lege mich jetzt wieder aufs Ohr.

Liebe Grüße,
Euer Jens