Donnerstag, 24. Juni 2010

Vuvuzelas und Bratwürste

Von Jens Höhner

Der Sound dieser Fußball-Weltmeisterschaft ist, na klar, das dumpfe Tröööt-tröööt der Vuvuzela. Schaltet man den Fernseher ein, dann sie sind sofort da, diese ewigen Hornissenschwärme. Eine WM ist nun mal laut, bunt und ein bisschen verrückt. Wir haben Afrika liebgewonnen – und fragen uns insgeheim, wie lange man derart pusten kann, ohne dabei rücklings und dunkelblau angelaufen aus den Schlappen zu kippen. Und was die Jubelchöre angeht, die gerade dem Fernsehschauer auf dem Kuschelsofa angeblich so sehr fehlen: Da muss man doch bloß mal eben das Radio anschalten, schließlich wird dort in der Werbung so ziemlich alles manisch bejubelt, dem Fußballfieber sei Dank. Ein Kleinwagen zum Supergünstigpreis! Hurra! Koteletts in der Grillmeisterpackung! La Ola! Ein Fernsehseher mit Nullprozentfinanzierung! Autokorso, huuup-huuup! Und wenn man kein Elfmeterschießen will, dann eben ein schrecklich klebriges Kaubonbon, jippiejajeeeh. Na, wenn das nicht hilft gegen den Entzug. Aber es ist doch eigentlich recht schön, dass es auch mal ohne ein „Schiri, wir wissen, wo Dein Auto steht“ geht. Der Vuvzela hat der gemeine deutsche Fußballfan nun mal nichts entgegenzusetzen. 1:0 für Afrika.

Obwohl, wenn man mal scharf hinhört: Da gäbe es doch jemanden, den wir nominieren könnten für den Ländervergleich im Non-Stop-Tönen – als Botschafter des guten Tons aus Deutscheland gewissermaßen. Guido aus Soest! Und wenn der dann noch die Familie Weber aus Mainz und den Tim aus Rostock mitbringt, dann ist die Kiste sowieso entschieden. Wie? Sie kennen weder Guido aus Soest noch die Familie Weber? Oder gar den kleinen Tim, der so herrlich schräg singen darf, dass die Stimmung beginnt, wenn er Bratfritze (oder so) grillt? Kann nicht sein!

Kaum hat die Grillsaison begonnen, krakeelen jene Herrschaften prompt aus dem Radiolautsprecher und nöhlen uns ins Ohr, dass sie nur eine ganz bestimmte Wurst auf den Rost hauen – frisch gegrillt, knusprig kross, da will jeder gleich ran, Sie wissen schon. Kaum zu glauben, dass man sich diesen Akustikterror sogar als Klingelton kaufen kann.

Ich würde jenen Herrschaften gern mal begegnen ... Leise, ganz leise würde ich mich von hinten anschleichen, ganz nah heran, ganz dicht, und dann ganz – aber ganz supertief! – in eine Vuvuzela röhren. Kennt jemand einen afrikanischen Internet-Online-Vuvuzela-Versandhandel?

In diesem Sinne: Tröööt-tröööt!

Donnerstag, 3. Juni 2010

Erik Elch


Ja, ich weiß, ich wollte die Entstehung des zweiten Buches hier dokumentieren. Hat irgendwie nicht geklappt. Jetzt ist es fertig ...

Überhaupt - wo ist eigentlich die Zeit geblieben? Meine sechswöchige Sabbarth-Zeit geht ihrem Ende entgegen, eine Woche und ein paar Tage habe ich noch. Kanada ist schon Vergangenheit - da ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen (ein Lieblingsbild anbei, drei Alben findet Ihr in meinem Facebook-Profil). Es war unbeschreiblich schön! Und ab dem 15. Mai habe ich in etwa 16 Tagen das Buch zu Ende gebracht. Ich weiß nicht wie. Es lief einfach ...

Derzeit habe ich die "Alles ist Mist"-Krise, die aber, so höre ich, normal ist ... Zwei Leute, Anke und Dagmar (http://www.gosejacob.com/), haben das Buch schon gelesen. In dieser Woche ist es an meine Korrekturleserin Julia Hohenadel (www.xing.com/profile/Julia_Hohenadel) gegangen. Auch mein Vater und mein Bruder Tim (http://www.timbookto.de/) dürfen jetzt lesen, zudem Renate und Lutz ... Ich bin so gespannt, wie die ersten Reaktionen sind. Ist Julia fertig, schicke ich das Ding nach Berlin und das Lektorat kann kommen ...

An dieser Stelle möchte ich Margo Plag ("Hexe") danken, die als Einzige, eine Idee für eine Geschichte eingereicht hat, die aber leider auf Grund von Ähnlichkeiten zu bereits existierenden Episoden und ihrer "Nicht-Geeignetheit" für das kommende Buch diesmal keine Verwendung finden kann. Tut mir Leid! Aber wer weiß, vielleicht kommt ja noch ein drittes Buch.

Eine Idee habe ich noch im Kopf für das neue Buch. Vielleicht kann ich meinen Verlag (http://www.periplaneta.com/) zu so etwas wie einer "Limited Edition" überreden, bei der diese Extra-Geschichte dann in irgendeiner Foem zu haben ist. Denn diese hat einen völlig anderen Erzähler.

So, damit Schluss für heute!

O2, die zweite

Ach ja, O2. Ich wollte das ja noch fortsetzen ... (siehe Eintrag vom 8. April 2010). Kurz nach meinem unerquicklichen Besuch im O2-Shop blitzt eine Sims auf mein Handy. Ich möchte bitte -kostenlos! - in Schulnoten den gebotenen Service dort bewerten. Sekunden später geht schon eine "6" über den Äther, war ja nach der Des-Beratung irgendwie auch angebracht.

Tage später. Handy klingelt. O2 ist dran, wegen der Schulnote und warum ich die gegeben habe. Ich lege los, erkläre, dass ich mich bei Unterschrift eines neuen Vertrages arg verschlechtern würde, indem ich zum Beispiel das SMS-Paket für fünf Euro im Monat verliere, dafür aber dann wieder pro (!) SMS künftig 19 Cent zahlen müsste. Gegenwehr vom anderen Ende der Leitung kommt nicht. Ich höre ein bestätigendes Lachen.

Dann aber mein Paradestück: Ich erzähle vom "Kosten-Airbag", der ab einer Rechnungssumme von 60 Euro weitere Kosten abfedert. 60 Euro?! Meine monatliche Handyrechnung liegt derzeit zwischen 20 und 30 Euro. Ich müsste meine Ausgaben also mehr verdoppeln, damit ich irgendwann ein bisschen sparen kann. Hirnverbrannt, oder? Die wirklich superfreundliche Service-Dame am anderen Ende der O2-Leitung lacht lauthals. Und das erst recht, als ich erzähle, dass der O2-Mann im Shop mit großzügiger Geste 100 Frei-SMS verspricht, die nur er mir (wohl in seiner unendlichen Großzügigkeit) geben könne. Hurra! Einmal 19 Euro gespart, das ist ein echter Airbag!

Die Service-Kraft lacht weiter und sagt dann: "Lieber Herr Höhner, dazu kann ich nichts anderes sagen, als dass Sie alles richtig gemacht haben! Ich würde auch den bestehenden Vertrag behalten." O2 legt sich also selbst aufs Kreuz ...

Ich habe den alten Super-Günstig-Vertrag behalten und mir ein schickes neues Handy zu einem tollen Preis geschossen ...

Jetzt freue ich mich auf die nächte Vertragsverlängerung. Wahrscheinlich telefoniere ich noch 2071 mit dem jetzigen Vertrag, wenn sich O2 nichts Dolles einfallen lässt.