Deutsche Telekom GmbH
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53227 Bonn
Ihr Schreiben vom 19. Dezember 2012
Köln, 27. Dezember 2012
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19. Dezember 2012 – eine „Telekom-Festnetz-Mahnung“,
in der Sie uns mitteilen, dass Sie uns 12,50 Euro in Rechnung stellen werden,
weil Sie die bis zum 17. Dezember 2012 angefallenen Telefonkosten eines Monats nicht
abbuchen konnten. Das bedauern wir zutiefst. Leider war unser Konto bei der
Postbank aufgrund einer nicht rechtzeitig bearbeiteten Überweisung auf null,
was normalerweise nicht der Fall ist (wie Sie in der Vergangenheit immer
feststellen konnten). Wir bitten darum, diese Ausnahme zu entschuldigen. Allerdings
kommen uns die von Ihnen berechneten Gebühren in Höhe von 12,50 Euro
erstaunlich hoch vor: Gewöhnlich kostet eine Rücklastschrift nämlich nur 4,25
Euro. Und dieser Betrag ist uns bereits von unserer Bank, der Postbank, berechnet
worden. Warum dann noch ein zweites Mal und um ein Vielfaches höher von Ihnen?
Das zum einem. Zum anderen möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich seit
dem Jahr 1993 Telekom-Kunde bin, also seit bald 20 Jahren (!). In dieser Zeit
habe ich jeder Versuchung widerstanden, den Telefon- und Internetanbieter zu
wechseln, obwohl es – und das werden Sie sicher selbst am besten wissen – längst
viele andere und auch weitaus günstigere Anbieter auf diesem Markt gibt. In
jenen 20 Jahren habe ich viel mit Ihnen erlebt. Ich möchte an dieser Stelle nur
ein paar Höhepunkte unserer Zweisamkeit aufzählen: Als ich im September 2005 von
Kiel nach Köln umgezogen bin, war ich drei Wochen lang ohne Telefon und
Internet, weil Ihr Unternehmen bestehende Probleme einfach nicht beheben bzw.
diese noch nicht mal lokalisieren konnte. Dabei wurden zuvor zugesagte Termine
Ihrer Techniker einfach nicht eingehalten. Zweimal habe ich mir für einen
Technikerbesuch damals von der Arbeit freigenommen, doch Ihre Mitarbeiter kamen
einfach nicht. Es sollte wirklich drei Wochen dauern, bis einer Ihrer Mitarbeiter
endlich kam und dann auch wirklich helfen konnte.
Im Oktober 2011 bin ich innerhalb von Köln umgezogen und erneut der Deutschen
Telekom treu geblieben – obwohl es auch hier etliche Tage dauern sollte, bis
der neue Anschluss von mir und meiner Lebensgefährtin Anke Lammek einwandfrei
lief. Auch hierfür waren erneut mehrere Technikerbesuche notwendig (und
zusätzliche Kosten, wenn ich mich richtig erinnere). Zu guter Letzt konnte nur der
Mitarbeiter einer technischen Hotline helfen. Und, apropos Technikerbesuche:
Bisher waren Sie niemals in der Lage, präzise Termine zu nennen: Man muss sich
immer frei nehmen, wenn mit Telekom-Besuch zu rechnen ist, da sie immer nur
Zeiträume von mehreren Stunden nennen, aber niemals genaue Zeiten zusagen. Wenn
andere Dienstleister so arbeiten würden, ginge bei solchen Firmen sehr bald das
Licht aus. Übrigens: Noch heute fällt unsere Telefon- und Internetleitung bisweilen
aus, manchmal sogar für Stunden.
Das sind, wie gesagt, nur einige Telekom-Pannen der jüngeren
Vergangenheit. Nach 20 Jahren ist es nun zu der ersten Panne auf meiner Seite
gekommen, die Sie prompt mit 12,50 Euro bestrafen. Ich schreibe Ihnen diesen
Brief, weil ich auf das bei Ihnen zu 100 Prozent garantierte und ewig lange Warteschleifen-Gedudel
am Telefon verzichten will und weil ich Ihnen mit diesem Brief mal ein
Nachdenken nahelegen möchte über Begriffe wie Kulanz, Kundentreue und
Kundenzufriedenheit – und natürlich auch Kundenzuverlässigkeit, denn ich bin
sicher, dass Sie bei manchen anderen Zeitgenossen wesentlich größere Probleme
haben, Rechnungen zu begleichen. Dies war bisher der einzige Fall, in dem ich
säumig war. Ich rechne nicht wirklich mit einer Antwort auf meine hier
aufgeführte Kritik, doch fordere ich Sie auf, die Gebühr in Höhe von 12,50 Euro
genau aufzuschlüsseln und zu begründen, warum diese Gebühr so hoch ausfallen muss.
Ich möchte sie gegebenenfalls von einer Einrichtung wie der
Verbraucher-Zentrale NRW juristisch überprüfen lassen. Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Jens Höhner
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