Freitag, 18. Mai 2012

Männerleben, Teil 5

Es ist einer dieser Abende, an denen der Alkohol eine besondere Wirkung entfaltet und irgendwie melancholisch macht, zumal man den Abend mit den liebsten Freunden verbracht und wieder mal festgestellt hat, dass so viele Träume einfach ungelebt bleiben. Diese Stimmung kenne ich gut, oftmals träume ich dann vom Auswandern und einem Leben in Kanada. Aber egal.

Heute habe ich diese Stimmung für einen Besuch bei meinen Protagonisten genutzt und ein Kapitel geschrieben, von dem ich ehrlich gesagt nicht weiß, was ich damit anfangen soll. Konrad Weiß ist allein in seinem Senioren-Appartement und hängt seinen Gedanken nach, die natürlich sehr schnell um seine verstorbene Frau Hannah kreisen. Sein Freund Johann ist irgendwo allein unterwegs, so dass sich Konrad plötzlich fühlt wie der einsamste Mensch auf Erden.

Am Ende stehen vier volle Seiten voller Gedanken und Gefühlen und ich frage mich, wer so etwas lesen will und ob das für andere langweilig ist. Und dann ist das Ganze noch ziemlich Hose runter. Mal gucken. Ich denke, dass ich am Ende wenigstens ganz gut die Kurve bekommen habe zu einer Vorausdeutung auf das Ende. Gleichzeitig wirft jede Zeile neue Fragen auf und ich frage mich wieder mal, ob ich dieses Projekt überhaupt zu einem Ende bringen kann und ob ich irgendwann eine schlüssige Geschichte habe. Wir werden sehen. Am besten lese ich die Zeilen noch mal mit kühlem Kopf, wenn ich wieder nüchtern bin. Wie gut, dass es Urlaub gibt.

Gute Nacht,
Euer Jens

PS: Drei-/Viermal musste ich auch herzhaft lachen. Dass Schöne als Autor ist, dass man höchst skurrile Situationen als schlichtweg real darstellen kann. Alle Bewohner von Seniorenheimen auf diesem Planten werden mir das hoffentlich nachsehen. Oder bestätigen.

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